BLOG Nr. 6
Silva Gabreta oder anders gesagt auch das geographische Gebiet, zu dem die Regionen Šumava und Bayerischer Wald gehören, ist jetzt mein Einsatzgebiet! Diesen Begriff hörte ich zum ersten, aber nicht zum letzten Mal. Er begegnete mir noch einmal – allerdings im literarischen Kontext, aber darüber später… Es ist interessant, was man alles erfährt, wenn man in diese Ecke zieht und aktiv die Gegend erkundet. Und das, obwohl man seit seiner Kindheit in diese Ecke fährt und die Region erwandert.
martina engelmaierová
Ich lerne seit einigen Wochen, „meine“ Region aus einem anderen Blickwinkel kennenzulernen und zu betrachten. Mit den Menschen aus der Region in Kontakt zu treten und sich dafür zu interessieren, was sie machen, wie sie leben und wie sie zu Begegnungen und Aktionen mit den Mitmenschen stehen und was ihnen fehlt in Bezug auf die Menschen aus dem Nachbarland – das ist mein tägliches Brot.
Eins ist sicher – es gibt immer noch etwas Neues zu entdecken – also zurück zu Silva Gabreta. Ein Begriff, der mich bei meiner Recherche zum Literaturfestival „Šumava Litera“ führte. Ein Festival, das zwar grenzübergreifend ist, aber gleich auf der Webseite fällt auf, dass es doch populärer auf der tschechischen Seite ist. Vielleicht ein verstecktes Potenzial und eine Chance für „Ein Jahr an der Grenze“? Auf meine Anfrage per E-Mail bekomme ich keine Antwort.
Glücklicherweise gibt es in Pilsen eine „Festival-Kostprobe“, und so nutze ich die Gelegenheit, dabei zu sein und Kontakte zu knüpfen. Mein Vorhaben gelingt mir – ich treffe bei dieser bereichernden Veranstaltung auf Martin Sichinger, der nicht nur ein erfolgreicher Schrifsteller aus dem Böhmerwald ist, sondern auch einer der Organisatoren des Festivals.
Seine Aussage „diese Veranstaltung hat sich schon deshalb gelohnt, weil wir Sie hier kennengelernt haben“ freut mich. Es ist nämlich eine meiner Aufgaben – Menschen zu treffen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und eine Zusammenarbeit anzuknüpfen. In diesem Fall hört sich alles vielversprechend an und ich verlasse meine Heimatstadt mit einem guten Gefühl und kehre wieder zurück in „die Wildnis“ der beiden Nationalparks.